Biografie Konrad Hoffmeister
1926
Konrad Hoffmeister wird am 5. April in Berlin geboren.
Bis 1945
Zumindest in Hoffmeisters Schulzeit lebt die Familie in Franzburg in Vorpommern.
Nach seinem Schulabschluss wird er Luftwaffenhelfer und Offiziersanwärter. Im Kriegseinsatz gerät er sehr schnell in britische Gefangenschaft, wo er den Krieg überlebt.
1945–49
Nach Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft im Juli 1945 hält er sich in Franzburg mit verschiedenen Hilfsarbeiten am Leben.
1946
Eintritt in die SPD, die kurz darauf in der SED aufgeht
1949
Umzug nach Hannover, dort Gehilfe bei verschiedenen Fotografen, u. a. bei Otto Umbehr (Umbo), bei denen er versucht, eine Lehrstelle zu bekommen.
1950–53
Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg im Bereich Fotografie und Reproduktionstechnik
1953–56
Assistenz und Dozent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Seit dieser Zeit dokumentiert Hoffmeister ohne Auftrag das Alltagsleben in Berlin, vor allem im Bezirk Mitte, in dem er lebt. Diese Fotos bleiben zu seinen Lebzeiten weitestgehend unveröffentlicht.
1956 Austritt aus der SED, Hoffmeister verliert seine Anstellung als Dozent für Fotografie
Ab 1956
Mitglied im Verband der Deutschen Presse
Meisterprüfung als Fotograf
Freischaffender Fotograf für Theater, Fernsehen und Werbung sowie Zeitschriften wie Freie Welt und Für Dich; Hauptarbeitsfeld ist die Dokumentation großer Bauvorhaben u. a. von Hermann Henselmann
1962
Heirat mit Stefania Piszczola
Ab 1975
Spezialisierung im Bereich Portätfotografie sowie Mikroaufnahmen von Kristallen und Makrofotografie
Erste Versuche mit der Plattenfotografie auf Salzpapiernegativen im Format 30 x 40 cm, Hoffmeister lichtet dafür andere Fotografen ab. In den 80er Jahren kommen Porträts von Handwerkern und Gewerbetreibenden aus der Nachbarschaft hinzu. Ab 1985 fügt er statt sachlichen Attributen Schrifttafeln hinzu.
1989–95
Entstehung des Porträtwerks Ansichten zu Deutschland mit Aufnahmen von Prominenten sowie „Leuten aus der Nachbarschaft“ mit ihren Meinungsäußerungen zu Deutschland, 1995 mit einem Text von Günter Kunert publiziert
1993/94
Stipendien des Senators für Kulturelle Angelegenheiten und der Stiftung Kulturfonds, beide Berlin
1995
Auszeichnung als „Fotopersönlichkeit des Jahres“ auf den Internationalen Fototagen in Herten
1997/98
Entstehung der Serie Da sind noch ein paar Menschen in Berlin, Aufnahmen von Berliner Hinterhöfen, Kneipen und Plätzen vor den beginnenden Sanierungen, 1999 mit einem Text von Günter Kunert publiziert
Zur gleichen Zeit Wiederaufnahme der Arbeit an der Serie Die Engel vom Prenzlauer Berg, die Hoffmeister in den 1980er Jahren begonnen hatte.
Um 2000
Hoffmeister beschäftigt sich mit Bildtechniken wie Bildern aus Zusammenstellungen und Retuschen von ihm geschossener Bilder sowie surrealen Bildern. Für Letztere experimentiert er mit Doppelbelichtungen oder baut die Szenen mit Spielfiguren auf.
2007
Hoffmeister stirbt am 30. Mai in Berlin.
