Hilmar Pabel

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Hilmar Pabel (1910–2000)

Foto: bpk / Fotograf unbekannt


BRD und DDR: 1950er und 60er Jahre

 

Der Weg zwischen zwei Dörfern der sowjetischen Zone führt durch einen vorstoßenden Zipfel der amerikanischen Zone. Zwei ostdeutsche Volkspolizisten fahren an westdeutschen Grenzern vorbei - kein Gruß ist erlaubt.<BR>Aufnahmedatum: um 1952<BR>Material/Technik: Foto<BR>Inventar-Nr.: Pb A59-01<BR>
Ein britischer Soldat bietet Interessierten einen Blick durch ein Periskop an<BR>Aufnahmedatum: 1952<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Travemünde<BR>Inventar-Nr.: Pb A060-01<BR>
Aufnahmedatum: um 1952<BR>Material/Technik: Foto<BR>
Begrüßung durch Familienangehörige<BR>Aufnahmedatum: um 1952<BR>Material/Technik: Foto<BR>Inventar-Nr.: Pb A60-3<BR>
"Wo bleiben unsere Kohlen! Herr Adenauer"<BR>Aufnahmedatum: Winter 1950/51<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Essen<BR>Inventar-Nr.: Pb A002-15<BR>

Letzte Kriegsjahre und Nachkriegszeit

 

"MÄNNER im Alter von 16-70 Jahren gehören in den EINSATZ nicht in den BUNKER"<BR>Aufnahmedatum: 1944/45<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Berlin<BR>Inventar-Nr.: Pb WII63-01<BR>
MPI Erma, Panzerfaust 60, Karabiner 98<BR>Aufnahmedatum: Herbst 1944<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: unbekannt (angeblich Potsdam, angeblich Berlin-Lankwitz)<BR>Inventar-Nr.: Pb WII60-30A<BR>
Abtransport eines Leichnams aus dem Haus Bochumer Straße 27; im Hintergrund ein zerstörtes Farbengeschäft (Hausnummer 10)<BR>Aufnahmedatum: Winter 1944/45<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Berlin-Moabit<BR>Inventar-Nr.: Pb WII47-10<BR>
Schutzsuchende in einem Wald<BR>Aufnahmedatum: 02.01.1945<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Remagen<BR>Inventar-Nr.: Pb WII73-04A<BR>
Suche nach Überlebenden in den Trümmern; Bergung der leicht verletzten 14-jährigen Elli Besgen aus dem Weinkeller (Luftschutzraum) unter dem zerstörten "Winzerverein" (Restaurant mit Hotel der Familie Besgen)<BR>Aufnahmedatum: 02.01.1945<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Remagen<BR>Inventar-Nr.: Pb WII73-30A<BR>

Prager Frühling

 

Eine junge Frau gibt ihre Ablehnung vor einem Panzer stehend kund<BR>Aufnahmedatum: 21.08.1968<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Prag<BR>Inventar-Nr.: Pb P11-16<BR>
Aufnahmedatum: 21.08.1968<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Prag<BR>Inventar-Nr.: Pb P008-23<BR>
Demonstranten auf dem Wenzelsplatz in Prag<BR>Aufnahmedatum: 21.08.1968<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Prag<BR>Inventar-Nr.: Pb/P5-30<BR>
Demonstranten auf dem Wenzelsplatz in Prag<BR>Aufnahmedatum: 21.08.1968<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Prag<BR>Inventar-Nr.: Pb/P3-30<BR>
Panzer in den Straßen Prags<BR>Aufnahmedatum: 21.08.1968<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Prag<BR>Inventar-Nr.: Pb P01-1.R.<BR>

Vietnamkrieg

 

mit einer Leicaflex<BR>Aufnahmedatum: 1968<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Vietnam<BR>
Aufnahmedatum: 6. Februar 1968<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Vietnam<BR>Inventar-Nr.: Pb R 95-14<BR>
Aufnahmedatum: 1968<BR>Material/Technik: Foto<BR>Inventar-Nr.: Pb R124-31A<BR>
Aus der Reportage "Thuan darf noch einmal leben": der junge Thuan (2.v.r.) wird in Hué von den Amerikanern verdächtigt, ein Vietcong zu sein und verhaftet. Seine Eltern können, unterstützt von Pabel, die Amerikaner von der Unschuld des Jungen überzeugen und er wird wieder freigelassen.<BR>Aufnahmedatum: 1968<BR>Material/Technik: Foto<BR>Inventar-Nr.: Pb R117-17A<BR>
Aus der Reportage "Thuan darf noch einmal leben": laut Aussage des Fotografen wird der junge Thuan  in Hué von den Amerikanern verdächtigt, ein Vietcong zu sein und verhaftet. Seine Eltern können, unterstützt von Pabel, die Amerikaner von der Unschuld des Jungen überzeugen und er wird wieder freigelassen.<BR>Aufnahmedatum: 1968<BR>Material/Technik: Foto<BR>Aufnahmeort: Vietnam<BR>

 

 


Angaben zum Bestand
 

Originalabzüge: ca. 500 (2 Kartons – 4 lfm)

Negative: ca. 150.000 (1 Schachtel, 15 Ordner – 1,5 lfm,

Kontaktabzüge: 36 Kontaktbogenordner

Farbdias: nicht vorhanden

Publikationen/Archivalien:  2 Kartons, 4 Ordner – 1 lfm

 

 

Biografie, Ausstellungen und Publikationen

Biografie

Biografie Hilmar Pabel

 

 

1910
Am 17. September 1910 wird Hilmar Pabel in Rawitsch, Provinz Posen, heute Polen geboren.

 

1912
Die Familie zieht nach Berlin, wo Pabel infolge des ersten Weltkriegs und der Inflation in armen Verhältnissen aufwächst;

Er kann über die vom Berliner Magistrat neu eingeführte Begabtenförderung Abitur machen.

 

1927
Pabel, der bereits als Vierzehnjähriger beim Arbeiten mit einer alten Kastenkamera die Freude am Fotografieren entdeckt hatte, erhält mit 17 Jahren als jüngstes Mitglied eines Berliner Amateur-Vereins den „Preis des Monats“.

 

1929
Ausbildung an der Agfa-Fotoschule in Berlin

 

1930–1932     
Studium der Germanistik, Philosophie und Zeitungswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin,

Abbruch des Studiums nach vier Semestern aus finanziellen Gründen

 

Ab 1932
Ausbau der fotografischen Tätigkeit und Arbeit als Übersetzer und Fotolaborant

 

1934/1935
Erste Fotoreise auf die Färöer-Inseln im Auftrag des neu gegründeten Korrespondenzbüro Lily Abegg,

Veröffentlichungen erster erfolgreicher Bildreportagen in der Berliner Illustrirten Zeitung

 

Ab 1935
Tätigkeit als selbstständiger Fotoreporter u.a. für die Neue Illustrierte Zeitung und den Deutschen Verlag Berlin

 

1940
Dienstverpflichtung als Fotograf für die Zeitschrift Erika, Die frohe Zeitung für Front und Heimat, herausgegeben vom Deutschen Verlag Berlin für das Oberkommando der Wehrmacht und Kraft durch Freude (KdF)

 

1941–1945
Einsatz in einer Propagandakompanie, Tätigkeit als Kriegsberichterstatter für die Zeitschrift Signal, dreimonatige Kriegsgefangenschaft

 

Ab 1945
Anstellung bei der von dem Autoren Erich Kästner mit herausgegebenen Jugendzeitschrift Pinguin

Mitinitiator der Kindersuchaktion des Bayerischen Roten Kreuzes und des Rowohlt Verlags; Pabel fotografiert hierfür mehr als 2000 Kinder vorrangig in Waisenhäusern.

1947 entsteht seine Bildfolge Heimkehrer, für die er Kriegsheimkehrer mit der Kamera begleitet

 

1948–1961
Tätigkeit für die neu gegründete Zeitschrift Quick,

Zahlreiche internationale Fotoreisen

 

1952–1953 und ab 1955
Mitglied der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner GDL

 

1961
Als erster deutscher Bildjournalist erhält Pabel den Kulturpreis für Fotographie der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh)

 

1961–70
Anstellung beim Sternweiterhin zahlreiche internationale Fotoreisen

Er schafft etliche eindringliche Bildserien wie zum Beispiel im Vietnamkrieg (Die kleine Orchidee, 1964 und Thuan darf noch einmal leben, 1968) sowie beim sowjetischen Einmarsch in die Tschechoslowakei zur Beendigung der Aufstände des Prager Frühlings (1968).

Pabel erhält insgesamt vier Goldmedaillen der World Press Photo Foundation.

 

1963
Heirat mit der Autorin und Journalistin Romy Schurhammer, sie bekommen zwei Töchter

 

1968
Pabel wird mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und später mit der 1. Klasse ausgezeichnet; 1987 gibt er diese zurück, als gegen seine Tochter, die im Zuge der Friedensbewegung an einer Sitzblockade der Zufahrt des amerikanischen Pershing-II-Depots teilnimmt, eine Geldstrafe verhängt wird.

 

Ab 1970
Freiberufliche Tätigkeit als Fotograf; er unternimmt Reportage-Reisen auch mit seiner Frau Romy.

 

1990er           
Rückzug aus der Öffentlichkeit nach Vorwürfen wegen der Verwendung seiner Bilder aus dem Ghetto Lublin (Polen) während des zweiten Weltkrieges in antisemitischen Fotoreportagen

 

2000
Hilmar Pabel stirbt in Alpen bei Wesel am Niederrhein.

 

Ausstellungen

Ausstellungen Hilmar Pabel (Auswahl)

 

 

 

Einzelausstellungen

 

1995 – „Bilder der Menschlichkeit. 60 Jahre mit der Kamera unterwegs. Hilmar Pabel zum 85. Geburtstag“, Fotomuseum Burghausen (heute Haus der Fotografie, Dr. Robert Gerlich Museum)

 

1986 – „Hilmar Pabel: Ich photographiere Menschen. 200 Reportagebilder aus Ost und West zeigt das Museum Höxter-Corvey“, Schloß Corvey, Höxter (12.05.–30.09.1960)

 

1959 – „Ich fotografiere Menschen“, Städtisches Museum Braunschweig (ab 18.01.1959)

 

Gruppenausstellungen

 

2018–2021 – „Analog & Schwarzweiß. Fotografie in Westdeutschland 1945–2000 aus der Sammlung Schupmann“, Kunsthalle Erfurt (14.10.2018–06.01.2019), Museum im Kulturspeicher Würzburg (08.08.–25.10.2020), Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg (14.11.2020–14.02.2021), Museum Bad Arolsen (09.10.–19.12.2021)

 

2008 – „1968 – International. Frankfurt – Paris – Prag – Tokyo. Bruno Barbey, Volker Krämer, Hilmar Pabel, Erika Sulzer-Kleinemeier“, Berlin, Willy-Brandt-Haus (10.09.– 19.10.2008)

2001 – „Kiosk, Eine Geschichte der Fotoreportage 1839–1973“, Köln, Museum Ludwig/Agfa-Foto-Historama (29.06.–16.09.2001)

 

2001 – „Sammlung Schupmann, Fotografie in Deutschland nach 1945“, u. a. Museum für Photographie Braunschweig (20.05.–06.07.2001)

 

1997 – „Deutsche Fotografie: Macht eines Mediums 1870–1970“, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn (07.05.–24.08.1997)

 

1993/1994 – „Christian Boltanski, Kunst mit Vermissten-Bildern: Diese Kinder suchen ihre Eltern“, Ausstellung mit Bildern aufgenommen von Hilmar Pabel, Köln, Museum Ludwig (28.11.1993–28.01.1994)

 

1987 – „Deutsche Lichtbildner. Wegbereiter der zeitgenössischen Photographie“, Museum Ludwig, Köln (04.02.–29.03.1987)

 

1966 –GDL – Gesellschaft Deutscher Lichtbildner“, Berlin, Haus am Lützowplatz (01.04.–30.04.1966)

 

1960 – “Photokina 1960. Internationale Photo- und Kinoausstellung“, Kölner Messe (24.09.–02.10.1960)

 

1956 – „Photokina 1956. Internationale Photo- und Kino-Ausstellung“, Kölner Messe (29.09.–07.10.1956)

Publikationen

Publikationen Hilmar Pabel (Auswahl)

 

 

Ausstellungskataloge


Schupmann, Michael: Schupmann Collection. Fotografie in Westdeutschland, Ausst.-Kat. versch. Museen, Petersberg, Michael Imhof Verlag, 2020.

Kiosk. Eine Geschichte der Fotoreportage 1839–1973. Hrsg. von Bodo von Dewitz, Ausst.-Kat. Museum Ludwig, Köln, Steidl Verlag, 2001.


Sammlung Schupmann, Fotografie in Deutschland nach 1945. Hrsg. von Museum für Photographie, Braunschweig, 2001.

Deutsche Fotografie. Macht eines Mediums 1870–1970. Hrsg. von Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Köln/Bonn, DuMont Verlag, 1997.

Das deutsche Auge. 33 Photographen und ihre Reportagen. 33 Blicke auf unser Jahrhundert. Hrsg. von Arbeitskreis Photographie, Ausst.-Kat. Deichtorhallen, Hamburg,
München, Schirmer/Mosel Verlag, 1996.

Bilder der Menschlichkeit. „60 Jahre mit der Kamera unterwegs“. Hilmar Pabel zum 85. Geburtstag. Hrsg. vom Fotomuseum Burghausen, 1995.

Boltanski, Christian: Diese Kinder suchen ihre Eltern. Erschienen zur Ausstellung „Kunst mit Vermissten-Bildern“, Ausst.-Kat.
Museum Ludwig, Bilder aufgenommen von Hilmar Pabel, München, Gina Kehayoff Verlag, 1994.

Deutsche Lichtbildner. Wegbereiter der zeitgenössischen Photographie. Hrsg. von Reinhold Mißelbeck, Ausst.-Kat. Museum Ludwig, Köln, DuMont Buchverlag, 1987.

Photokina 1960. Internationale Photo- und Kinoausstellung.
Ausst.-Kat. Kölner Messe, Köln, Bachem, 1960.

Photokina 1956. Internationale Photo- und Kinoausstellung.
Ausst.-Kat. Kölner Messe, Köln, Bachem, 1956.

 


Primärliteratur


Koch, Thilo / Hubmann, Hanns / Pabel, Hilmar: So fing es an. Erinnerungen und Bilder aus den Jahren 1945-1949. Braunschweig, Westermann, 1988.

Pabel, Hilmar / Pabel, Romy: Abenteuer Kanada. Auf den Spuren der Goldgräber. München, Süddeutscher Verlag, 1987.

Pabel, Hilmar / Pabel, Romy: Auf Marco Polos Spuren: Expedition Seidenstrasse. München, Süddeutscher Verlag, 1986.

Pabel, Hilmar: Bilder der Menschlichkeit. 12 klassische Fotoreportagen. München/Luzern, Bucher, 1983.


Pabel, Hilmar / Seemann, Heinrich: Japan. Ferner Osten oder Ferner Westen. Ein Einblick in
Gegenwart und Vergangenheit. Stuttgart, Bandell, 1978.

Pabel, Hilmar / Seemann, Heinrich: Nepal 2029. Gestern noch verbotenes Land. Stuttgart, Bandell,1973.

 

Pabel, Hilmar / Rößler, Max: Der neben dir: Kurzbetrachtungen in Wort und Bild. München, Don Bosco Verlag, 1961.


Pabel, Hilmar: Antlitz des Ostens. Hamburg/Berlin, Hoffmann und Campe, 1960.

 

Pabel, Hilmar: Ich photographiere Menschen. 200 Reportagebilder aus Ost und WestHamburg, 1958.

 

Pabel, Hilmar: Jahre unseres Lebens. Deutsche Schicksalsbilder. Stuttgart/München, Constantin-Verlag, 1954.

 

Sekundärliteratur

 

Tausk, Petr: Die Geschichte der Fotografie im 20. Jahrhundert. Von der Kunstfotografie bis zum Bildjournalismus. Hrsg. von Karin Thomas, Köln, DuMont Buchverlag, 1977.

Der Bildjournalist. Firmenschrift der Agfa AG. Vorstellung des Fotografen Hilmar Pabel, Agfa AG Leverkusen, Heft Nr. 3, 1960.