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Bernd Heyden (1940–1984)
Foto: bpk / Fotograf unbekannt
Berlin Prenzlauer Berg
Porträts
Auf der Rennbahn
Biografie, Ausstellungen und Publikationen
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Biografie Bernd Heyden
1940
Bernd Artur Albert Heyden wird am 23. August in Swinemünde geboren.Aufgewachsen in Berlin Prenzlauer Berg
Ab 1954
Schulabschluss nach der 8. Klasse, Ausbildung zum Damenschneider, anschließend Arbeit als Bügler; daneben ist er leidenschaftlich im Radsport aktiv.Ab 1961
Arbeit als Chauffeur, zunächst an der Kunsthochschule Weißensee, dann beim Amt für industrielle Formgestaltung. Bei Letzterem lernt er den Fotografen Georg Eckelt kennen.Ab 1965
Heyden lernt das Fotografieren überwiegend als Autodidakt, ab 1965 sind Bilder erhalten. Die ersten Versuche fanden wahrscheinlich noch früher statt. Viele Bilder schießt Heyden, während er auf seine Fahreinsätze wartet. Immer wiederkehrende Themen aus seiner Freizeit sind Pferderennen und Auftritte von Musikern aus dem Westen.Ab 1967
Mitglied im „Club junger Fotografen“, Kontakt mit Arno Fischer, der den Club mitgegründet hatAb 1969
Mehrfach werden Bilder von Heyden abgedruckt, vor allem in der Zeitschrift Das Magazin, bald auch in Der Sonntag und anderen.Ab 1969/70 fotografiert Heyden vor allem das Milieu vom Prenzlauer Berg, dabei widmet er sich primär den Menschen, die hier leben und arbeiten. Von offizieller Seite werden seine ungeschönten Bilder des Arbeiterbezirks zunächst nicht goutiert, doch in künstlerisch und fotografisch interessierten Kreisen weiß man seine Arbeiten zu schätzen. Heyden gewinnt zunehmend an Reputation.
1972
Ehrennadel für Fotografie (Bronze) vom Kulturbund der DDR1972–1976
Angestellt als Laborant bei Georg Eckelt, was ihm ermöglicht, trotz fehlender Fotografenausbildung Aufträge für Reportagen sowie für Sach- und Industriefotografie anzunehmen. Spätestens ab Mitte der 70er Jahre fotografiert Heyden zahlreiche Reihen für das Amt für industrielle Formgestaltung bzw. die Zeitschrift Form und Zweck.Einrichtung eines Fotolabors in der Stargarder Straße
1974 Wehrpflichtdienst 6 Monate
1976 wird die erste Fotoserie von ihm in Das Magazin abgedruckt und damit seine eigenständige fotografische Arbeit vorgestellt.
Ab 1976
Aufnahme in den Verband Bildender Künstler als Kandidat (Mitglied ab 1978)Freiberuflich als Fotograf tätig, Einrichtung eines eigenen Fotolabors
Erste Ausstellung seiner Bilder in der Stadtbibliothek Berlin
1984
Bernd Heyden stirbt am 25. April in Berlin. -
Ausstellungen Bernd Heyden (Auswahl)
Einzelausstellungen
2017 – „Berlin-Prenzlauer Berg. Bernd Heyden zu Gast im Babylon. Photographien 1969–1980“, Berlin, Freundeskreis des Willy-Brandt-Hauses und Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Foyer des Kino Babylon im Rahmen der Prenzlauerberginale 2017 (09.02.–28.03.2017)
2016 – „Berlin Prenzlauer Berg – Fotografien 1969–1980 von Bernd Heyden“, Berlin, Willy-Brandt-Haus im Rahmen des Monats der Fotografie (23.09.2016 – 15.01.2017)
1987 – „Bernd Heyden. Auf der Straße (1963–1984)“, Berlin, Fotogalerie Friedrichshain (13.02.–18.04.1987)
1981 – „Fotografie: Bernd Heyden“, Berlin, Galerie Sophienstraße 8 (29.10.–27.11.1981)
1978 – Berlin, Galerie Junge Kunst, Haus der jungen Talente
1976 – Werkausstellung, Stadtbibliothek Berlin (Juli 1976)
Gruppenausstellungen
2022 – „Schönhauser Allee“, Berlin, Galerie Parterre in Kooperation mit Friedrich Loock, Galerie Loock und Candice M. Hamelin, Galerie Parterre (28.09.–20.11.2022)
2018 – „Bilder aus einem vergangenen Land. Ostdeutsche Fotografie“, Kunst- und Kulturzentrum Monschau (15.04.–10.06.2018)
2005 – „Utopie und Wirklichkeit – Ostdeutsche Fotografie 1956–1989“, Berlin, Willy-Brandt-Haus (18.03.–24.04.2005)
1981 – Greifswald, Greifen-Galerie, Ausstellung gemeinsam mit Schmuckgestalterin Gerhild Freese
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Publikationen Bernd Heyden (Auswahl)
Ausstellungskataloge
Heyden, Bernd: Idylle in Grau. Fotografien 1966–1980. Hrsg. von Mathias Bertram, Aust.-Kat. Willy-Brandt-Haus 2016, Leipzig, Lehmstedt, 2015.
Bernd Heyden: 1940–1984. Auf der Straße. Hrsg. von Fotogalerie Berlin, Red. Heidrun Dauert, Ausst.-Kat. Fotogalerie Friedrichshain, Berlin, Fotogalerie, 1987.
Fotografie: Bernd Heyden. Ausstellung vom 29.10.–27.11.1981. Faltblatt zur Ausstellung Galerie Sophienstraße 8, Berlin, Galerie, 1981.
Sekundärliteratur
Bertram, Mathias: Das pure Leben. Fotografien aus der DDR. Zwei Bände, Leipzig, Lehmstedt, 2014.
Bernd Heyden: Auf der Rennbahn. Fotografien 1966–1972. Hrsg. von Mathias Bertram in Zusammenarbeit mit der Bildagentur bpk, Leipzig, Lehmstedt, 2009.
Bernd Heyden: Berlin – Ecke Prenzlauer. Fotografien 1966–1980. Bilder und Zeiten, Band 6, Hrsg. von Mathias Bertram in Zusammenarbeit mit dem Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Leipzig, Lehmstedt, 2008.
Seibt, Gustav: Zeitkapsel Prenzlauer Berg. Bernd Heydens Fotografien. In: Süddeutsche Zeitung, 19.12.2008.
Voigt, Jutta: Als die Schornsteinfeger noch geküßt wurden. Ein Ort, zwei Welten – der Prenzlauer Berg auf den Fotos von Bernd Heyden und heute. In: Berliner Zeitung (Magazin), 04.10.2008.
Prenzlauer Berg. Ein Bezirk zwischen Legende und Alltag. Mit einem Vorwort von Thomas Flierl, Berlin, Nicolai, 1995.
Kil, Wolfgang: Eigentlich „Familienfotos“. Der Fotograf Bernd Heyden. In: Sonntag, 17/1987.
Voigt, Jutta: Bernd Heyden. In: Sonntag, 22/1984.
Voigt, Jutta: MAGAZIN-Galerie: Landschaften von Bernd Heyden. In: Das Magazin, Jahrgang 23, 1976, Heft 11, S. 60–63 u. S. 72.