Fotografenarchiv->Fotografenarchiv (Auswahl)->Kurt Röhrig
Kurt Röhrig (1912–2008)
Foto: bpk / Kurt Röhrig
Paris
Frankfurt
Originalabzüge: ca. 31.000
Negative: ca. 204.630
Kontaktabzüge: ca. 85.000
Farbdias: nicht vorhanden
Publikationen/Archivalien: 4 Bildbände, 1 Kalender
Gesamtbestand (Originalabzüge, Negative, Kontaktabzüge, Farbdias, Publikationen/Archivalien): 4 Kartons, 357 Schachteln – 25 lfm
Biografie, Ausstellungen und Publikationen
-
Biografie Kurt Röhrig
1912
Geboren am 24. Juli 1912 in Frankfurt am Main, aufgewachsen in Dieburg
Lehre als Friseur in Darmstadt, Arbeit in verschiedenen Frankfurter Salons, Meisterprüfung,
Röhrig betreibt die Fotografie als Hobby.
Ab 1939
Kriegsdienst
1942
Schwere Verwundung in Russland, Aufenthalte in verschiedenen Lazaretten,
In Oberursel-Hohemark fotografiert Röhrig den Reha-Betrieb
Ab 1943
Nach Entlassung aus der Wehrmacht Bewerbung bei der Bildagentur Dr. Wolff & Tritschler, Übernahme zunächst in ein Probejahr, Ausbildung zum Bildberichterstatter
Im März 1944 Prüfung zum Bildberichterstatter in Berlin
Paul Wolffs Mitinhaber Alfred Tritschler und der Mitarbeiter Willi Klar sind in dieser Zeit zum Kriegsdienst eingezogen, Wolff selbst ist durch Erkrankung geschwächt, bis 1946 übernimmt Kurt Röhrig einen großen Teil der Arbeit in der Agentur.
Zerstörung der Villa Paul Wolffs in der Nacht vom 22./23 März 1944 bei einem Luftangriff, ein Großteil des dort gelagerten Firmenarchivs wird vernichtet, nur das Schwarzweiß-Kleinbildarchiv bleibt erhalten.
Röhrig organisiert den Umzug der Kleinbildnegative nach Braunfels/Lahn, dort ist für mehrere Jahre Sitz der Firma.
Aufträge für Dr. Wolff & Tritschler u. a.:
- Beteiligung am „Führerauftrag Monumentalmalerei“: Im Auftrag des Reichspropagandaministeriums werden Farbfotografien von Wand- und Deckenmalereien angefertigt, um die durch zunehmende Luftangriffe gefährdete Kunst zu dokumentieren, Aufträge in Frankfurt am Main (u. a. Karmeliterkloster, Dom, Deutschherrenhaus, Römer), Worms, Mainz, Heusenstamm, Prag (ab 1943)
- Dokumentation der Kriegszerstörungen in Frankfurt am Main in Schwarzweiß und in Farbe (ab 1944)
- Dokumentation der Nachkriegssituation in Deutschland (Wohnungsnot, Volksküchen etc.) (ab 1945)
- Aufnahmen vom ersten Dieburger Dreiecksrennen (1948)
- Aufnahmen in der Ölschiefergrube Messel (1949)
- Fotoreisen, Reportagen und Werbung
Ab 1950
Mitglied der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner GDL
19511953
Nach dem Tod von Dr. Paul Wolff übernimmt Alfred Tritschler die Agentur Dr. Paul Wolff & Tritschler“, bis 1953 ist Kurt Röhrig Teilhaber
1953
Kurt Röhrig macht sich mit der Agentur roebild selbstständig
Er unterhält ein Fotostudio für Werbeaufnahmen in Braunfels/Lahn und ein Büro in Frankfurt am Main in der Nähe des Hauptbahnhofs.
Seine bei Wolff & Tritschler gemachten Aufnahmen vertreibt er mit der Agentur roebild weiter.
Zusammenarbeit mit anderen selbstständigen Fotografen als Subunternehmern
Aufträge u. a. in den Bereichen
- Werbung z.B. für Mode, Autos, Elektrogeräte, Möbel, Reisen, Industrie, Luxusartikel
- Aufnahmen der aufstrebenden Metropole Frankfurt am Main in den 1950er und 1960er Jahren in den Bereichen Verkehr, Architektur, Messe, Handel, Autorennen, Gastronomie, gesellschaftliches Leben u. a.; seine Bilder sind eine wichtige Quelle zur Entwicklung der Stadt Frankfurt in dieser Zeit
- Porträtfotografie
2007
Kurt Röhrig stirbt am 21. Februar 2007.
-
Ausstellungen Kurt Röhrig (Auswahl)
1979/80 – „Fotografie 1919–1979. Made in Germany. Die GDL-Fotografen“, München, Fotomuseum im Stadtmuseum (heute: Sammlung Fotografie), (20.11.1979–29.02.1980)
-
Publikationen Kurt Röhrig (Auswahl)
Ausstellungskataloge
Picard, Tobias: Finale in Schwarz-Weiß und Farbe. Paul Wolff und Frankfurt am Main. 1941–1951. In: Dr. Paul Wolff & Tritschler. Licht und Schatten – Fotografien 1920 bis 1950. Hrsg. von Hans-Michael Koetzle, Ausst.-Kat. Ernst Leitz Museum, Wetzlar, Kehrer Verlag, Heidelberg, 2019.
Fotografie 1919–1979 made in Germany. Die GDL-Fotografen. Hrsg. von Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner e.V., Fotomuseum im Stadtmuseum, München, 1979.
Primärliteratur
Klötzer, Wolfgang: Frankfurt, ehemals, gestern und heute. Eine Stadt im Wandel. Fotos Kurt Röhrig u. a., J. F. Steinkopf Verlag, Stuttgart, 1979.
Die Welt der Kohle – Ein dokumentarisches Bildwerk. Mit Fotos von Abel-Foto, Erich Angenendt, Horst H. Baumann, Tita Binz, Horst Günther, Hans Grempel, Ruth Hallensleben, Reinhold Leßmann, Rosemarie Pierer, Kurt Röhrig, W. Schlickum, Ludwig Windstoßer, Dr. Paul Wolff & Tritschler u. a., Hannover, Steinbock-Verlag, 1960.
Keuth, Hermann: Saar. Fotos Kurt Röhrig u. a., Königstein/Taunus, Verlag Karl Robert Langewiesche, o. J. (1956).
Kneip, Jakob: Die Mosel. Fotos Kurt Röhrig u. a., Königstein/Taunus, Verlag Karl Robert Langewiesche, o. J. (1955).
Sekundärliteratur
Picard, Tobias: Foto und Film im Institut für Stadtgeschichte. In: Das Institut für Stadtgeschichte, Hrsg. von Evelyn Brockhoff im Auftrag des Dezernats für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main, Wiesbaden, Institut für Stadtgeschichte, 2013.
Picard, Tobias: Von Propagandafotos zu Bildern der Resignation. Zur visuellen Repräsentation der Luftangriffe auf Frankfurt am Main in der Foto- und Filmsammlung des Instituts für Stadtgeschichte. In: Heimat/Front. Hrsg. von Michael Fleiter, Frankfurt am Main, Societäts-Verlag, 2013, S. 95–119.
Hils-Brockhof, Evelyn / Picard, Tobias: Frankfurt am Main im Bombenkrieg. März 1944. Wartenberg, Gudensberg, 2004.