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Karl Artur Petraschk (1901–1976)
Foto: bpk / Fotograf unbekannt
Zweiter Weltkrieg
Chełm
Nachkriegszeit
Biografie, Ausstellungen und Publikationen
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Biografie Karl Artur Petraschk
1901
Geburt von Johannes Karl Arthur (Ruf- und Künstlername: Karl-Art(h)ur) Petraschk am 6. September 1901 in Dresden als drittes Kind des Schneidermeisters Johann Friedrich Adolf Petraschk und dessen Ehefrau Emma Marie Martha geb. LöbelBis 1916
Frühes Interesse am Zeichnen und Malen, ab dem elften Lebensjahr auch Fotografie, Besuch der Mittelschule bis zum Abschluss (1916)Petraschk will Maler werden, der Vater verlangt zuvor eine bürgerliche Berufsausbildung.
1916–1918/19
Neben einer Lehre als Chromolithograph in der Kunstanstalt C. C. Meinhold & Söhne, die seiner Begabung zum Zeichnen, Malen und Fotografieren entgegenkommt, besucht er im Abendunterricht die Staatliche Kunstgewerbeschule in Dresden (Ausbildung in Grafik, Schrift, Aktzeichnen, Bühnenbild).1918/19
Im Literaturzirkel und an der Liebhaberbühne der Kunstgewerbeschule beteiligt sich Petraschk an der Umsetzung literarischer Werke in Theateraufführungen für Kriegslazarette. Als Ersatzmann für einen fehlenden Schauspieler, debütiert er am 9. November 1918 im Dresdner Albert-Theater und wird unter Vertrag genommen. Bei Erich Ponto nimmt er Schauspielunterricht. Leonhard Fanto, für den er bereits während der Lehrzeit Holzschnitte und Lithographien gedruckt hat, unterrichtet ihn in Bühnenkostümkunde.1920–1921
Engagement bei der „Künstlerischen Schaubühne des Sächsischen Künstlerhilfsbundes“ in DresdenPetraschk lässt sich in den spielfreien Sommermonaten von Ivo Puhonny in Baden-Baden zum Marionettenschnitzer ausbilden (bis 1923 für Puhonny tätig) und schafft sich in der Folgezeit ein eigenes Handpuppentheater.
1921–1923
Engagement am Neuen Schauspielhaus in Königsberg i. Pr. (heute: Kaliningrad, Russland)Petraschk heiratet am 5. Juli 1923 in Königsberg Erna Willimzik, Schneidermeisterin und Leiterin der Kostümabteilung des Schauspielhauses. Das Paar trennt sich später wieder, die Ehe bleibt aber bis zum Tod der Ehefrau bestehen. Aus der Ehe geht eine Tochter hervor.
1923–1924
Tournee mit der eigenen PuppenbühneTheater und Puppen werden angeblich 1927 aus der Deutschen Theaterausstellung in Magdeburg entwendet.
1924–1925
Engagement am Stadttheater in Halle (Saale)1926–1927
Studienjahr an der Reimann-Schule (private Kunst- und Kunstgewerbeschule) in Berlin-Schöneberg, Unterricht bei Wilhelm Oesterle1927–1929
Engagement am Stadttheater in Saarbrücken als Schauspieler und künstlerischer Beirat für alle Kunstgattungen1929–1930
Studienjahr in ParisAb 1930
Abwendung von der Bühnentätigkeit, freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitschriften (Illustrationen, Fotoreportagen), auch Kulturfilme (Kameramann)1939–1941
Cutter für die Deutsche Wochenschau bei der UFA1941–1945
Einberufung, Rekrutenausbildung und Einsätze in Polen und in der Sowjetunion, nach erster Verwundung und Entlassung aus dem Lazarett Sonderausbildung bei der Propagandakompanie (PK) zum Bildberichter, Kriegsberichter an verschiedenen Kriegsschauplätzen (Sowjetunion, Frankreich, Nordafrika, Balkan), Beförderung zum Sonderführer (Z) im Offiziersrang (nicht Dienstgrad), erneute Verwundung 1944 in Frankreich während der Operation Overlord1945–1948
Gefangennahme bei Kriegsende in Italien und bis Mai 1948 Kriegsgefangenschaft in Ägypten nordöstlich von Kairo, Anfertigung von Wandbildern in britischen Offiziersmessen und Tätigkeit als Grafiker im A.T.S.-Education Centreab 1948
Über das britische Entlassungslager (Munsterlager) in der Lüneburger Heide kehrt Petraschk nach Berlin zurück und hält sich mit Malerei und Gelegenheitsarbeiten als Fotograf und Grafiker über Wasser: Aufnahmen für die provisorisch im Schloss Charlottenburg untergebrachten Museumssammlungen, freier Fototechniker für die Graphischen Gesellschaft Grunewald, freier Lithograph für den Ullstein-Verlag. Eine Anstellung, bis auf eine mehrmonatige Aushilfstätigkeit (1953) als Fototechniker/Labor bei der Tageszeitung Telegraf, findet er nicht.1953
Erna Petraschk stirbt am 7. März 1953 in Berlin-Wilmersdorf. Ihr Ehemann, der wenige Kilometer entfernt in Wilmersdorf wohnt, wird in ihrer Sterbeurkunde als „Kunstmaler“ bezeichnet.Ab 1959
Am 1. Februar 1959 beginnt Petraschk seine Tätigkeit als Grafiker an der Freien Universität in Berlin-Dahlem (zuerst am Anatomischen Institut, ab 1962 am Physiologischen Institut). Zu seinen Aufgaben zählen die Gestaltung von Unterrichts-Wandtafeln für den Hörsaal, Zeichnungen für wissenschaftliche Veröffentlichungen, Mikrofotografie, das Erstellen anatomischer Modelle, Diagramme oder Schemazeichnungen für Diapositive und Abbildungen in Lehrbüchern.1963
Am 20. Dezember 1963 heiratet er in Köln die Tänzerin Claire Vincent.1966
Ruhestand (30. September 1966)1976
Karl Arthur Petraschk stirbt am 7. Mai 1976 in Berlin-Wilmersdorf.