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Fide Struck (1901–1985)
Foto: bpk / Martel Struck
Hamburg (um 1930–1933)
Berlin (um 1932–1935)
Familie Struck
Biografie, Ausstellungen und Publikationen
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Biografie Fide Struck
1901
Am 17. März wird Friedrich Wilhelm Theodor Struck in einfachen Verhältnissen in Hamburg geboren, Spitzname Fide.1918
Abschluss der Lehre als TextilkaufmannCa. 1920–1924
Mitglied der „Neuen Schar“ von Friedrich Muck-Lamberty1922 Heirat mit Theresa Kallmeyer, Geburt der Söhne Hartmut (1922) und Hannes (1924)
Ca. 1924 Trennung von Theresa, Struck behält die Söhne bei sich
November 1924–November 1927
Buchhalter in der Künstlergenossenschaft Gildenhall bei Neuruppin.In der Lichtbildnerei Curt Warnke lernt er die Grundlagen der Fotografie und Fotoentwicklung.
1926 Geburt des Sohnes Peter in einer Dreiecksbeziehung mit 4 Kindern.
1928–1935
Auflösung der Lebensgemeinschaft in Gildenhall, Umzug nach Berlin. Die Söhne Hannes und Hartmut kommen in ein Heim, Sohn Peter bleibt bei seiner Mutter.1928–1932 angestellter Buchhalter bei der „Brandenburgischen Heimstätte“
Daneben Fotoreportagen als freier Fotograf in Hamburg und Berlin. Struck fotografiert Markt-, Straßen- und Hafenszenen, aber auch an der Hamburger Börse und auf dem Land, seine Bildserien gehören zum Umfeld der Arbeiterfotografie.
1933 erscheinen vier Bildreportagen in der Zeitschrift Arbeit in Bild und Zeit.
1934 erhält er Gelegenheit, Gustav Gründgens bei den Dreharbeiten zu Die Finanzen des Großherzogs zu fotografieren.
Nach der Verhaftung von KPD-Mitgliedern in seinem Freundeskreis zieht sich Struck fotografisch auf das Unpolitische und Private zurück.
1935–1939
Erneute Anstellung bei der „Brandenburgischen Heimstätte“1935 Heirat mit Martha (Martel) Nürnberg, Struck holt Hannes und Hartmut zu sich
1939
Umzug nach Hamburg, kaufmännischer Angestellter bei der Siedlungsbaugesellschaft Hermann und Paul Frank1941
Einberufung der Söhne Hartmut und Hannes. Struck verpackt seine Fotografien in einem Holzkoffer.1943
Geburt des Sohnes Thomas. Martel Struck nimmt den Holzkoffer mit den Fotografien mit nach Blankenburg im Harz, wo er den Krieg übersteht.Ab 1945
April 1945 Tod des Sohnes Hartmut in einem U-Boot. Fide Struck nimmt von nun an nur noch Fotos von seinem jüngsten Sohn auf, bevor er 1949/50 auch damit aufhört.1948 werden dem Koffer noch einmal Fotos hinzugefügt. Dann bleibt er geschlossen bis 2015.
Nach dem Krieg ist Fide Struck als kaufmännischer Angestellter tätig. Ca. 1965–1971 lebt er in Stuttgart, bevor er in ein Hamburger Seniorenheim zieht.
1985
Am 15. Oktober stirbt Fide Struck in Hamburg.2015
Am 24. Mai wird der Koffer von Thomas Struck in Berlin geöffnet. Er enthält ca. 3000 Negative auf Glasplatten und Filmen. -
Ausstellungen Fide Struck (Auswahl)
2024 – „WIEDER-ENTDECKT. Fotografie der 1930er Jahre. Walker Evans, Anton Stankowski, Fide Struck, Edith Tudor-Hart“, Monschau, Fotografie-Forum der Städteregion Aachen(18.02. – 07.04.2024)
2023/24 – „Schippermütz und feiner Zwirn. Fide Struck fotografiert Arbeitswelten an der Waterkant 1930–1933“, Föhr, Museum Kunst der Westküste (24.09.2023–08.09.2024)
2021 – „Foto Flaneur Fide Struck – Berlin 1930–1941“, Berlin, Lichtraum Foto Meyer (10.2021)
2020/21 – „Fisch, Gemüse, Wertpapiere. Fide Struck fotografiert Hamburg 1930–33“, Hamburg, Altonaer Museum (22.01.2020–12.04.2021), sowie Virtuelle Ausstellung auf der Museumswebseite
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Publikationen Fide Struck (Auswahl)
Ausstellungskataloge
Der richtige Moment. Fide Struck fotografiert in Hamburg und an der Waterkant 1930–1933. Hrsg von Thomas und Ulrike Wolff-Thomsen für das Museum Kunst der Westküste, Petersberg, Michael Imhof, 2023.
Struck, Thomas / Lux, Sebastian / Wyrwol, Simon: Fisch, Gemüse, Wertpapiere. Fide Struck fotografiert Hamburg 1930–33. Hrsg. von Stiftung Historische Museen Hamburg, Ausst.-Kat. Altonaer Museum, Hamburg, 2020.
Primärliteratur
Struck, Fide (ohne Namensnennung):
20 Zentner Kartoffeln für ein Paar Langschläfer, S. 284f.;
Ozean-Riesen werden „vorgeschuht“, S. 286f.;
50000qm Obst- und Gemüsemarkt, S. 292f.;
Vom Hering zum Bückling, S. 298f.;
in: ABZ – Arbeit in Bild und Zeit, Nr. 15/29.10.1933.
Sekundärliteratur
„Er wollte die Helden der Arbeit zeigen“. Interview von Ulrich Thiele mit Thomas Struck, in: Hamburg History Live, Ausg. 13, 2020/01, S. 26–51.