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Vinzenz Engel (1910–1985)
Foto: bpk / Fotograf unbekannt
1941: Angriffskrieg gegen die Sowjetunion
1943/44: Italien
1945: Rückzug und Flucht aus den deutschen Ostgebieten
Biografie, Ausstellungen und Publikationen
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Biografie Vinzenz Engel
1910
Geburt von Vinzenz Engel am 4. August 1910 in Würzburg1920er/frühe 1930er-Jahre
Über die Schulzeit ist nichts bekannt.Berufliche Ausbildung: kaufmännische Lehre in einer Weinhandlung in Würzburg, dann kaufmännische Tätigkeit und Ausbildung als Fotolaborant im Fotogeschäft Hirth in Würzburg
1933
Am 1. Mai 1933 tritt Engel der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 3564103).1934
Heirat mit Maria Margaretha Elisabeth (Grete) FuchsAus der Ehe gehen keine Kinder hervor.
Ca. 1935
Anstellung als Verkäufer bei „Photo Jost“ in Würzburg1935
NSDAP-Blockleiter in der Ortsgruppe Grombühl (ab 11. Dezember 1939 Blockhelfer in der Ortsgruppe Sanderau)1936
Seit 1. November 1936 Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV)1939
Am 15. Mai 1939 wird Engel zur Wehrmacht eingezogen.1940
Von Mai bis November 1940 Teilnahme am Westfeldzug der deutschen Wehrmacht und Einsatz im besetzten Frankreich1941/42
Teilnahme im Raum Kiew am Angriffskrieg der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion als Bataillonsfotograf (Gebirgs-Jäger-Regiment 206)Zu seinen Aufgaben gehört es, Fotos von den Gräbern gefallener deutscher Soldaten anzufertigen.
1942
6. März 1942: Verlegung in das Einsatzgebiet südlich des Ilmensees (zwischen Moskau und Sankt Petersburg), 8. Juni 1942: Verwundung (Unterschenkeldurchschuss) am Ilmensee und Erkrankung an Malaria, Genesungszeit in Naumburg (Lazarett) und Leipzig (Tropenkrankenhaus), danach Sonderausbildung zum PK-Bild-/Kriegsberichter1943
Am 13. Januar 1943 Prüfung als Kriegsberichter, zunächst Einsatz am PK-Standort in PotsdamIm Rahmen einer für den Einsatz in einer Propagandaeinheit vom Reichspropagandaamt durchgeführten Überprüfung der politischen Zuverlässigkeit, wird Engel als „politisch und charakterlich einwandfreier Parteigenosse“ eingestuft. Mit seinem „rückhaltlosen Eintreten für den NS-Staat sei zu rechnen“. (bpk-Sammlungsmaterial V. Engel)
Herbst 1943
Einsatz als Kriegsberichter in Italien mit Standort in Rom1944
Abgestellt zum Schutzwallbau in Ostpreußen im Gebiet um Königsberg i.Pr. (heute: Kaliningrad, Russland) und Krakau im Kreis Labiau (heute: Krasny Bor, Russland)Winter 1944/45
Flucht über das gefrorene frische HaffAngeblich testet Engel mit einem Fahrzeug die Tragfähigkeit des Eises und führt tausende deutsche Flüchtlinge in vorläufige Sicherheit.
1945
Grete Engel bringt die Fotosammlung ihres Mannes vor den Bombenangriffen auf Würzburg (März 1945) auf dem Land in Sicherheit. Im Juli wird Engel aus der Kriegsgefangenschaft im ostholsteinischen Grömitz entlassen und zieht mit seiner Frau nach Ochsenfurt südöstlich von Würzburg, wo er Arbeit als Passfotograf findet (angeblich fertigt er dort bis 1946 rund 20.000 Passfotos an).November 1946 bis 1970
Engel geht nach Stuttgart und wird Pressefotograf bei den erstmals am 12. November 1946 erscheinenden Stuttgarter Nachrichten.1970–1975
Verwaltung des Bildarchivs der Stuttgarter Nachrichten bis zur Pensionierung1985
Tod von Vinzenz Engel am 20. März 1985 in Stuttgart